Oscar Senou
Mit acht Jahren habe ich in meiner Heimatstadt Porto-Novo, Benin (Westafrika) im Jahr 1990 mit den Kampfsportarten Judo und Taekwondo begonnen. Mein Meister war dort Maitre Pierre Ogoudjobi. Bei ihnen wurde ich fünf Jahre lang sowohl kampf- als auch formorientiert unterrichtet.
Nachdem ich im Jahr 2001 nach Hamburg gekommen bin, habe ich mich zwei Jahre später in der Sportschule Tangun Hamburg e.V. angemeldet und Taekwondo dort weiter ausgeübt. Mein Meister in Hamburg ist Oktay Cakir. Er ist der Cheftrainer der Tangun Sportschule. Das Taekwondo war zu der Zeit in vielen Lebenssituationen enorm hilfreich für mich, speziell in den Bereichen Integration und Disziplin. Im gleichen Jahr belegte ich den 1. Platz bei den German Open, ein internationales Weltranglistenturnier, und gewann in der folgenden Zeit auch viele weitere große Kampfturniere in Deutschland. Mein Talent, Können und meine
Vorerfahrungen trugen dazu bei, ohne die deutsche Sprache dennoch im Sport erfolgreich zu sein.
Im Jahr 2007 beteiligte ich mich zusammen mit HoG´s‑mittkids und 44 weiteren Projekten an der Bürger-Stiftung Hamburg. Ich unterrichtete in den Stadtteilen Billstedt/Horn ca. 70 Schüler*innen an vier verschiedenen Schulen. Im Dezember 2009 führte ich alle 34 teilnehmenden Schüler*innen erfolgreich durch ihre erste Gurtprüfung in der Gesamtschule
Steinadlerweg (heute Stadtteilschule Querkamp).
Als das Projekt endete, hörte ich 2012 auf in den Stadtteilen zu unterrichten und führte meine Karriere als Trainer in meinem Sportverein Tangun Hamburg e.V. weiter. Viele Schüler*innen aus den Stadtteilschulen wollten mit dem Sport nicht aufhören und trainierten ebenfalls im Sportverein in Eimsbüttel in meinen Trainingseinheiten weiter.
Seit 2014 bin ich offiziell Trainier für Kinder, Jugendliche sowie für Erwachsene im Taekwondo-Verein Tangun Farmsen, ein Ableger vom Tangun Hamburg e.V., zuständig. Seitdem unterrichte ich in Farmsen ca. 30 Schüler*innen mit verschiedenen Altersgruppen und nehme an dem Boxtraining von Okay Cakir, dem Bruder des Cheftrainers Oktay Cakir, teil. Viele meiner Schüler*innen sind seitdem auch im Hamburger Kader. Im Jahr 2019 schaffte es die erste Schülerin von mir in die deutsche Nationalmannschaft. Ihr folgte ein weiterer Trainingspartner im Jahr 2020 in die deutsche Nationalmannschaft. Außerdem wurde er in die Sportfördergruppe der Bundeswehr als Sportsoldat aufgenommen und machte dadurch sein Hobby zum Beruf.